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thema Medien
Die Medien der Zukunft
von Manfred Weinland
Das Problem mit der Macht der Medien unterscheidet sich zur Mitte des 21.
Jahrhunderts nur unwesentlich von dem unserer Gegenwart. Gefragt vor den
heimischen Holoschirmen sind weniger die hohe Politik und das, was zwischen
den Sternen lauert, als vielmehr die "Sensatiönchen und Kataströphchen",
die sich wie ehedem aus dem Zwischenmenschlichen ergeben.
Neben der seriösen Terra-Press, die überwiegend (aber natürlich
auch nicht nur - das Unternehmen will sich schließlich am Markt behaupten)
den ernsthaften Journalismus vertritt, gibt es auch Agenturen und Sender wie
beispielsweise Intermedia, die ihre Zuschauer und Werbekunden mit hochgepuschten
Neuigkeit aus der Welt der Prominenten und den Niederungen der Klatschjournaille
zu binden versuchen.
Nicht jeder Terraner ist ein weitschauender Kosmopolit - auch nicht in 50 Jahren
und auch nicht vor dem Hintergrund all der Geschehnisse, die Terra ein ums andere
Mal an den Rand des Untergangs geführt haben. Giant-Invasion, Grako- und
Tel-Attacken oder gar die zwischenzeitlich drohende Vernichtung der ganzen Milchstraße
konnten wenig daran ändern, daß dem Durchschnittsbürger der Sinn
auch im Raumfahrtzeitalter vorwiegend nach leichter Unterhaltungskost steht.
Im Grunde ist es erstaunlich, daß die Medienkonzerne bislang noch keinen
Weg gefunden zu haben scheinen, in den innersten Kreis um Ren Dhark vorzudringen
und einen seiner engsten Vertrauten als Informationsquelle anzuzapfen - oder
einen ihrer Leute in die Mannschaft der POINT OF einzuschleusen. Es müßte
doch ein gefundenes Fressen für das Klientel der Konzerne sein, quasi aus
erster Hand über Dharks Expeditionen berichten zu können.
Geheimnisverrat?
Bedroht von hohen Strafen?
Und wenn schon! Bereits heute verfügen Banken und Großkonzerne über
mehr Geldmittel als eine Großmacht. Da wird man sich also eine formidable
Rechtsabteilung leisten können.
Zu fürchten haben die finanzstarken Medien des Ren Dhark-Kosmos
also wenig. Zur Not müßte ein Mitarbeiter als Sündenbock herhalten.
Schauen wir der Realität ins Auge: Auch in ferner Zukunft wird sich das
Bestreben der Menschen, allen voran derjenigen mit Macht, überwiegend mit
der Anhäufung von Profit beschäftigen.
Ren Dhark selbst hat damit nichts am Hut. Er und viele seiner Gefährten
haben eine andere Geschichte, einen anderen Hintergrund. Sie sind Weltraumsüchtige,
Suchende, keiner von ihnen ist korrumpierbar, zumindest bislang nicht.
Hoffen wir, daß es so bleibt. |