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Leserbriefe
Januar 2006
Bei manchen Themen, die in den Büchern angesprochen werden,
kann man fast sicher sein, daß sie unsere Leser zum Schreiben
anregen. So auch Thomas Friedrich (friedrich@avc-online.de)
Sehr geehrtes Ren Dhark-Team,
seitdem ich das erste Mal im »Westen« war (1989) und ein Ren
Dhark-Heft gekauft habe, bin ich Fan der Serie. Doch leider muß ich
mich den Worten von Herrn Roloff (Leserbrief vom Dezember, d. Red.) anschließen.
Seit über zwei Wochen liegt nun das neue Buch auf meinem Schreibtisch,
und ich traue mich nicht, die erste Seite aufzuschlagen. Was wird mich erwarten?
Werden jetzt Ringraumer mit ausgeschaltetem Intervall in Hochhäuser fliegen?
Werden jetzt überall Gotteskrieger auftauchen und sich in die Luft sprengen?
Werden nun alle möglichen Leute entführt und per To-Funkübertragung
live hingerichtet? Eigentlich will ich so etwas nicht lesen, nein wirklich
nicht, deshalb muß ich kein Buch kaufen, da reicht der Fernseher. Irgend
jemand hat mal auf die Frage zu seinem Erfolg geantwortet: Wenn einer acht
Stunden an einer Maschine steht und Löcher bohrt, dann nach Hause kommt
und mal nicht das Fernsehen einschaltet, sondern ein Buch nimmt, dieses dann
aufschlägt – und dann liest er, wie einer acht Stunden an der Maschine
steht und Löcher bohrt... So komme ich mir mehr und mehr auch vor. Hier
ein paar Beispiele: Ewige Diskussionen um Geld und Macht, die Erde ist verarmt
trotz der Supertechnologie, die sie irgendwie nicht nutzen will, andauernde
Wiederholung von Erklärungen wie: To-Funk ist das, Schutzschirm ist das
(und wenn es nur eine Zeile ist) – und solche Abenteuer wie auf dem Goldenen
Planeten, wo, wenn man es genau nimmt, eigentlich nichts Erwähnenswertes
passiert ist. (Reingehen, staunen, noch höhere Maschinen, noch größere
Anlagen, alles aus Gold, plötzlich die Gefahr, wieder raus, Ende.) Nun
gut, Schluß jetzt mit der Meckerei (ich werde heute mal das Buch aufschlagen).
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Friedrich
Sehr geehrter Herr Friedrich,
der letzte Satz Ihres Briefes hat mir naturgemäß am besten gefallen – und
ich bin sicher, daß Sie das Aufschlagen des Buches nicht bereut haben.
Denn wir haben ja keine heutigen Terrorgeschichten in die Zukunft transportiert,
sondern das aus der Altserie übernommene Problem der mohammedanischen
Rebellen ebenso entsorgt wie das der Robonen. Bei einem so großen Projekt,
wie es Ren Dhark auch schon zu Zeiten der Heftserie war, gibt es immer
einige Themen, die nicht so gut ankommen und deshalb sozusagen aus der Serie
rausgeschrieben werden müssen. Ich bin davon überzeugt, daß wir
das beim Themenkreis »Islamisten« ebenso spannend, Ren Dhark-typisch
und überzeugend hinbekommen haben wie mit den Robonen.
Was das Thema Finanzen angeht, möchte ich auf meine Glosse vom Dezember
(thema Steuererhöhung „Politik in der SF“) verweisen, in der
dieses Thema ausführlich behandelt wurde.
Und zu den »ewigen Wiederholungen«: Nun, das ist ein Thema, über
das wir intern laufend diskutieren, weil es nicht ganz so einfach ist, wie
Sie es darstellen. Immerhin erscheinen die Bücher nur alle zwei Monate,
und es gibt viele Leser, die großen Wert darauf legen, daß man
jedes Buch verstehen kann, ohne alle anderen gelesen haben zu müssen.
Wir sind hier laufend auf der Suche nach dem richtigen Kompromiß. Es
ist eben nicht immer ganz einfach, es allen recht zu machen.
Auch Joachim Kaczmarek (jkaczmarek2161@t-online.de)
setzt sich mit den von Leser Friedrich angesprochenen Themenkreisen auseinander:
Hallo Ren Dhark-Team,
ich bin ein treuer Leser Eurer Serie (kenne Ren Dhark noch aus den Siebzigern,
bin Jahrgang 61) und war sehr erfreut, als die eingestellte Heftserie in Buchform
neu erschien und sogar fortgesetzt wurde. Ich habe bis jetzt viel Spaß an
den Romanen (sowohl den alten aufgearbeiteten, als auch an den neuen Geschichten)
gehabt.
Obwohl normalerweise im Reich der Science Fiction einige der Probleme des Ren
Dhark-Universums anders gelöst werden würden (kompromißlose
Aufrüstung der Flotte z.B.), finde ich Eure Lösungen besser (nicht
genug Geld für Riesenflotten, Armeen und Waffensysteme), da diese mehr
auf die reale Situation eines Staates eingehen (selbst wenn dieses Staatsgebilde
mehrere Sonnensysteme umfaßt), obwohl manches etwas unglaubwürdig
wirkt (Religions-, Politik- und Rassenprobleme) – obwohl die Menschheit
Kontakt mit fremden Zivilisationen hat und sogar schon mehrere mehr oder weniger
gelungene Invasionsversuche durch außerirdische Rassen überstanden
hat.
Normalerweise sollte eine Zivilisation, die nicht nur fremde Invasionsversuche,
sondern auch galaktische Katastrophen abgewendet hat, in der Lage sein, interne
Probleme auf religiöser Basis, politische Differenzen, wirtschaftliche
Probleme und Umweltprobleme ohne größeren Aufwand zu meistern.
Trotzdem gefällt mir Eure Serie sehr gut, und ich hoffe, daß Euch
die Ideen für neue Romane die nächsten 100 - 200 Jahre nicht ausgehen
(laßt Euch notfalls klonen).
Ich wünsche dem ganzen Ren Dhark-Team nachträglich frohe Weihnachten,
einen guten Rutsch in das neue Jahr, viele (neue) Leser und noch jede Menge
Ideen.
Gruß, Joachim
Hallo Joachim,
viel fällt mir zu Deinem Brief wirklich nicht ein: Danke für die
guten Wünsche, die ich natürlich umgehend ans Team weitergeleitet
habe! Ansonsten kann ich nur sagen, daß sich unsere Ansichten, was Ren
Dhark betrifft, offenbar kaum unterscheiden.
Das heißt aber nicht, daß ich mich über Zuschriften von Lesern,
die andere Standpunkte vertreten, weniger freuen würde. Eine Mammutprojekt
wie Ren Dhark kann nur gedeihen, wenn man sich sozusagen in einem Prozeß dauernder
Diskussion befindet. Im Prinzip muß man sich täglich neu fragen,
was in die Serie gehört und was nicht. Und dabei sind die Zuschriften
unserer Leser mehr als nur hilfreich. Sie sind unverzichtbar.
Thomas Schmidt (smith@netcologne.de)
schreibt uns nicht zum erstenmal:
Sehr geehrte Ren Dhark-Redaktion,
ich habe mich wieder mal entschlossen, Euch zu schreiben. Gerade habe ich Bitwar
Nr. 8 gelesen und Nr. 9 direkt danach begonnen. Folgende Dinge sind mir aufgefallen:
Erstens: Das seit Buch 7 des Zyklus praktizierte Prinzip, die einzelnen Romanbeiträge
der jeweiligen Autoren »am Stück« zu belassen, ist m. E. eine
absolute Verbesserung. Ihr solltet das unbedingt beibehalten. Zweitens: Jo
Zybell hat sich mittlerweile zu meinem Lieblingsautor entwickelt. Er vermag
eine sehr dichte und spannende Atmosphäre zu schaffen, und zwar ohne übertriebene
Action. Sein Stil ist sehr visuell, man sieht den handelnden Personen quasi
direkt in die Augen. Note 1 für seine »Erwachende Welt«. Auch
gut, wenn auch nicht ganz so stark, der von Achim Mehnert geschilderte Einsatz
auf Eins. Die Beiträge der anderen beiden Autoren fielen dagegen etwas
ab, wobei ich den von Alfred Bekker verfaßten Beitrag trotz des undankbaren
Themas (Islamisten) als gelungener bezeichnen würde. Er hat meiner Meinung
nach das wohl Beste aus dieser Sache herausgeholt.
Zum Schluß noch ein Detail, das mir nun schon öfters aufgefallen
ist und das ich beim besten Willen nicht kapiere: Wie um alles in Welt passen
Kegelroboter in einen Flash (bitte nicht den alten Kalauer »Luke auf,
Roboter rein«)?
Dennoch, weiter so und bitte nicht die Mysterious und Simon ganz vergessen!
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Schmidt
Sehr geehrter Herr Schmidt,
beim Flash öffnet man die Luke und schiebt dann den Roboter... ach nein,
das wußten Sie ja schon! Aber ernsthaft: Die Roboter sind zwar relativ
hoch, haben aber keinen großen Durchmesser. Sie werden sozusagen schräg
im Flash befördert. Ihre Basis liegt im Fußraum vor dem Sitz, die
Spitze ragt über die Sitzlehne etwas nach hinten. Klappt schon!
So, das war’s leider schon für heute! Mehr Leserbriefe in einem
Monat. Bis dahin verabschiedet sich mit robotischen Grüßen
Ihr und Euer Hajo F. Breuer
Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe bei einer Veröffentlichung
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